Wien, im März 2023
Wien, im Februar 2022
Krieg in der Ukraine – Auswirkungen auf Geldanlagen
News, Finanz & Immo, Meinung | 24.02.2022
Wir erinnern uns alle noch an den Börsencrash im März 2020, der durch das CoVid-19 Virus ausgelöst wurde. Nach einem dramatischen Verlust haben wir eine, in dieser Geschwindigkeit noch nie gesehene, Erholung erlebt, die dazu geführt hat, dass 2020 ein gutes Aktienjahr wurde.
Der Krieg in der Ukraine könnte deutlich substanziellere Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben als die bereits eingetroffenen „kurzfristigen“ Börsenverluste!
Ohne an eine Ausbreitung des Krieges über die Ukraine hinaus nachdenken zu wollen, die definitiv weitaus erheblichere Auswirkungen hätte, ergeben sich folgende mögliche Szenarien:
1.) Russland wird mit massiven Sanktionen bis hin zum Ausschluss der Banken vom SWIFT System belegt.
2.) Neben dem direkten Einfluss auf alle Unternehmen, die mit Russland aktiven Handel betreiben, werden die Rohstoffpreise für Aluminium, Gas, Öl, usw. steigen
3.) Das wird zu einer anhaltenden höheren Inflation führen. Aktuelle Schätzungen liegen für 2022 bei >6% und für 2023 bei 5%.
4.) Als Folge werden die Notenbanken gezwungen sein die Zinsen deutlich stärker anzuheben, als bisher signalisiert. Selbst wenn sich die Zinsanpassungen kurzfristig ggf. etwas nach hinten verschieben.
5.) Das ist Gift für die Aktienmärkte aufgrund der sich hieraus ergebenden neuen Bewertungen der Aktien, da die meisten Aktien deutlich über ihrem Buchwert notieren. D.h. die, teilweise üppigen, Gewinne liegen in der Zukunft. Bei höheren Zinsen sind diese jedoch deutlich weniger wert!
6.) Ebenso Gift ist es für alle Unternehmen mit hohem Leverage, da die Finanzierungskosten entsprechend steigen.
7.) Toxisch ist das auch für den im Vergleich zum Aktienmarkt deutlich größeren Anleihenmarkt. Steigende Zinsen führen bei älteren Anleihen automatisch zu Kursverlusten.
8.) Aufgrund diverser Sicherungskonzepte, insbesondere bei institutionellen Anlegern, (z.B. Value-at-Risk, Verlustgrenzen, usw.) führt dieses zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung, da sie ihre Anlagen teilweise verkaufen müssen.
9.) Hinzu kommt die toxische Wirkung für alle Privatpersonen, die sich für Immobilienkäufe (egal ob Eigennutzung, oder als Anlage) hoch verschuldet, und variable Zinsen vereinbart haben, was ggf. in einer Welle von Notverkäufen endet und somit zu fallenden Immobilienpreisen führen könnte. Das wiederum würde zu einer Reduktion des Belehnwertes (Loan-to-Value) führen und ggf. eine weitere Abwärtsspirale auslösen.
10.) Steigende Zinsen sind auch für sonstige Assets, wie z.B. Krypto Währungen, zunächst nichts Gutes, da höhere Zinsen zu einer höheren Attraktivität von Anlagen mit Zinsen führen.
In Summe wurde durch den Einmarsch in die Ukraine ein Giftcocktail gemischt, der ein Game-Changer sein kann.
In diesem Umfeld sollten Anleger/Investoren noch dringender professionelle Beratung von unabhängigen Experten in Anspruch nehmen, die weder produkt-, noch provisionsgetrieben agieren, sondern über Honorarberatung ausschließlich die Interessen der Vermögensinhaber verfolgen.
Selbstverständlich steht Ihnen hierfür auch das Team der Kronos Advisory GmbH zur Verfügung.
Herzliche Grüße,
Ihr Sven Rischko
Wien, im Jänner 2022
Geldanlage in Zeiten der Corona Pandemie und aggressiver Geldpolitik der Notenbanken
News, Finanz & Immo, Meinung | 20.01.2022
Wie man Verluste vermeiden kann, erklärt Sven Rischko, Geschäftsführer Kronos Advisory, in einem Gastkommentar.
Als CEO des führenden Multi-Family Office in Österreich muss ich zunächst einmal deutlich sagen, dass mir alle Berater in Banken, beziehungsweise sonstiger Institutionen mit entsprechenden Produktzwängen und einem eingeschränkten Anlageuniversum wirklich leidtun. Trotz höchster Kompetenz und sicher vorhandenem Willen (aber eben eingeschränkten Möglichkeiten) wird es für sie zunehmend schwieriger, ihren Kunden Anlagen zu vermitteln, die den Kunden mittelfristig zumindest einen realen Werterhalt ermöglichen.
Ein paar Fakten:
- Zinssatz für Sparguthaben im Bereich von 0 Prozent, bei größeren Summen häufig bereits negativ.
- Rendite von €-Anleihen mit guter Bonität zumeist negativ
- Inflation aktuell > vier Prozent p.a.
So langsam sollte jedem Sparer/Anleger/Investor klar werden, dass es einen risikolosen Ertrag nicht mehr gibt und diejenigen, die nach alten Denkmustern glauben "sicher und konservativ" anzulegen definitiv verlieren werden! Was soll es bringen gegebenenfalls nominell das Vermögen zu erhalten, wenn man ein Jahr später nur noch 96 Prozent Kaufkraft hat?
Das Bankhaus Metzler (zweitälteste Bank in Deutschland mit einem verwalteten Kundenvermögen > € 73 Mrd.) hat gerade wieder ihre langfristigen Ertragserwartungen für diverse Anlagemöglichkeiten veröffentlicht.
Die kommenden sieben Jahre
Konzentrieren wir uns auf die kommenden sieben Jahre und gehen von einer bereits "dynamischen" Anlagestrategie wie folgt aus: 20 Prozent Cash (Sparanlagen o.ä.), 60 Prozent
€-Staatsanleihen und 20 Prozent Weltaktien gemäß MSCI World (ganz grob 68 Prozent USA, 7 Prozent Japan, 15 Prozent Europa, 10 Prozent Rest)
Das Ergebnis auf Basis der o.g. Erwartungen beträgt: Minus 1,04 Prozent p.a. Dieses ohne Berücksichtigung von KESt, Kosten der Veranlagungen (Verwaltungs-/Beratungsgebühren,
Depotgebühr, usw.) und Inflation. Über 7 Jahre somit mind. Minus 4 Prozent p.a. (wohlwollend kalkuliert), bzw. rund 25 Prozent (Kaufkraft-) Verlust über 7 Jahre.
Falsches Denken
Vollkommen falsch denken leider viele Investoren, die noch "alte" Anleihen mit höheren Zinsen haben und sich darüber freuen, bzw. deshalb einfach daran festhalten. Wer z.B. Anfang 2003 die
deutsche Staatsanleihe mit 4,75 Prozent Zinssatz mit einer Laufzeit bis Juli 2034 gekauft hat und diese, wegen der "guten" Zinsen bis zur Tilgung halten möchte erleidet einen noch viel
höheren Verlust!
Da der Kurs aktuell bei rund 160,75 Prozent liegt (Tilgung zu 100 Prozent) beträgt die jährliche Rendite rund Minus 0,1 Prozent. KESt. muss jedoch auf den nominellen Zinskupon gezahlt
werden, also rund 1,3 Prozent p.a. Ohne die Depotgebühren beträgt die Rendite somit bereits rund Minus 1,4 Prozent p.a. Unter Berücksichtigung von Kosten und aktueller
Inflation also mehr als Minus 5,5 Prozent p.a., bzw. über 7 Jahre rund 33 Prozent Kaufkraftverlust.
Bei der aktuellen Inflation benötigen Anleger unter Berücksichtigung von Kosten und Steuern zumindest rund 6 Prozent p.a. Rendite nur für einen realen Vermögenserhalt!
Um das zu erreichen, muss die Anlagestruktur jedenfalls über Cash, Anleihen und Aktien hinausgehen und auch nicht traditionelle Anlagemöglichkeiten beinhalten. Sowohl Private Equity, Private
Debt. und Immobilien (bzw. durch Immobilien gedeckte Anlagen) müssen „zwingend“ in einem sinnvoll strukturierten Anlagevermögen enthalten sein.
Die prozentuale Aufteilung hängt natürlich von den individuellen Bedürfnissen (Risikotragfähigkeit und -bereitschaft, Verfügbarkeit, usw.) ab.
Dringender Handlungsbedarf
Klar ist aber, dass die meisten mittel- bis langfristig orientierten Investoren dringenden Handlungsbedarf haben und sich von produktunabhängigen Beratern hierfür Hilfe holen sollten.
Gerade auch Vorstände von Privatstiftungen sollten dringend die aktuellen Veranlagungen überprüfen lassen, um nicht in eine Haftungsfalle zu tappen, denn häufig ist der (reale) Vermögenserhalt in
der Stiftungsurkunde als zu verfolgendes Ziel normiert. Die Vogel Strauß Methode kann hier zu einem bösen Erwachen führen!
Neben der KRONOS Advisory GmbH stehen Ihnen weitere Multi Family Offices und unabhängige Finanzberater hierbei gerne zur Verfügung.
Ihr
Sven Rischko
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Das Bankhaus Metzler (zweitälteste Bank in Deutschland mit einem verwalteten Kundenvermögen >€73 Mrd. hat gerade wieder ihre langfristigen Ertragserwartungen für diverse Anlagevermögen veröffentlicht.
© Bankhaus Metzler
Wien, im Juli 2021
Wien, im Juni 2021
Wien, im Mai 2021
Wien, im April 2021
Wien, im Juni 2020
Wien, im Oktober 2019
Wien, im Juni 2019
Wien, im März 2019
Wien, im November 2018
Wir freuen uns sehr, Roland Pschebezin CFP, EFA als weiteren Partner und Senior Consultant in der KRONOS Advisory Oberösterreich begrüßen zu dürfen.
Lesen Sie hier die Beiträge der Wirtschaftszeit und Fonds Professionell :
Wien, im November 2018
Wien, im Oktober 2018
Wien, im Juni 2018
Wien, am 25.05.2018
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